(Bild von der RB 38 – Mayen-Andernach – ein Beispiel für eine gelungene Reaktivierung im SPNV)

Seit geraumer Zeit steht die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken in Deutschland im Fokus von Diskussionen und Bemühungen.

Aktuelle Entwicklungen in der politischen Landschaft deuten darauf hin, dass die Chancen für die Realisierung unseres Vorhabens, die Reaktivierung der Brexbachtalbahn, sich zumindest verbessert haben.

In verschiedenen öffentlichen Äußerungen von politischen Vertretern wurde betont, dass die Förderung des Schienenverkehrs einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Mobilität und zum Umweltschutz leisten kann. Diese Haltung spiegelt sich auch in aktuellen Gesetzesinitiativen wider, die darauf abzielen, die Infrastruktur für den Schienenverkehr zu stärken.  Wichtigstes Planungselement dafür ist eine Nutzen-Kosten-Analyse NKU. Die NKU misst, ob der Aufwand oder der Ertrag überwiegt. Eine solche NKU ist relativ aufwändig – selbst mit einem seit kurzen gültigen vereinfachten Verfahrens1wer sich dafür interessiert – hier mal eine Vorstudie – Machbarkeitsstudie – über die Reaktivierung der Aartalbahn in Wiesbaden

Auszug aus Reaktivierungsplanung SPNV Nord 2023, Quelle: https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung

Auszug aus Reaktivierungsplanung SPNV Nord 2023, Quelle: https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung

Am 14.12. fand in Koblenz die Verbandsversammlung des Zweckverbandes SPNV2Schienenpersonennahverkehrs RLP Nord  statt. Auf der Tagesordnung standen auch die Nutzen-Kosten-Untersuchungen von 6 im Verbandsgebiet Nord befindlichen Eisenbahnstrecken. Auftraggeber dafür ist i.d.R. das Ministerium für Klimaschutz und Umwelt in Mainz.

Für die Eifelquerbahn und die Strecke Koblenz-Lützel – Bassenheim liegen die Ergebnisse schon vor. Für die restlichen Strecken (u. a. auch die Brex) wurden die Auftragsvergaben für die NKU beschlossen . Insgesamt gibt es in RLP 12 Strecken, für die eine NKU erstellt werden soll bzw. schon erstellt wurde, 6 im Süden von RLP und 6 im Norden.

Details der Beschlüsse finden sich auf der Internetseite des SPNV Nord unter https://www.spnv-nord.de/verbandsversammlung. Wenn die NKU ein positives Ergebnis zeigt, so ist allerdings leider trotzdem nicht mit einer Reaktivierung zu rechnen – auch wenn der Bund 90% der Kosten übernimmt – je höher der NKU, desto höher aber die Wahrscheinlichkeit für eine Umsetzung. Aber wir rechnen aktuell auch – in Anbetracht der klammen Kassen beim Land – damit, dass von den 12 Strecken im Land nur wenige wirklich zeitnah reaktiviert werden.

Trotzdem wäre die Durchführung (vor allem aber die Ergebnisse) einer solchen Analyse, die ja auch mit entsprechenden Kosten versehen ist,  für jede Form der Reaktivierung ein wichtiger Meilenstein.

Der Trend wird durch laufende Gespräche zwischen unserem Verein und relevanten politischen Entscheidungsträgern unterstützt. Es zeigt sich, dass das Anliegen der Bahnstreckenreaktivierung als wichtiger Beitrag zur regionalen Entwicklung und Mobilität wahrgenommen wird. Dieser Dialog ist entscheidend, um die Interessen und Bedürfnisse unseres Vereins in den politischen Entscheidungsprozess einzubringen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Reaktivierung einer Bahnstrecke ein komplexes Vorhaben ist, das eine sorgfältige Planung und Zusammenarbeit erfordert. Unser Verein wird weiterhin eng mit den relevanten Behörden, Experten und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, um die Vision einer wiederbelebten Bahnstrecke voranzutreiben.

 

Als Verein ist unser Ziel nach wie vor der Tourismusverkehr – aber es ist auch klar, das ausschließlicher Tourismusverkehr für den Verein alleine nicht zu stemmen ist. Eine Reaktivierung für den SPNV ist daher zwingend erforderlich. In diesem Zusammenhang  sei auch auf die Nutzung von batteriebetriebenen Zügen im Westerwald – siehe dazu auch den Bericht in der Rhein-Zeitung vom Februar diesen Jahres – hingewiesen. Hier ist die Brex – vor allem im Bereich des Klimaschutzes – eindeutig im Vorteil, können doch Züge in der Relation Koblenz – Siershahn nicht nur vollständig ab Engers über die Oberleitung aufladen, sondern auch 100% Strom erzeugen (aka Rekuperation) auf dem kontinuierlichen Gefälle von Siershahn nach Engers! Diese Züge sind zudem dermaßen leise, das an anderen Stellen schon gefordert wurde, zusätzliche Lautsprecher einzubauen….

Akkutriebwagen ETA 515

Akkutriebwagen ETA 150

Vielleicht kommt dann auch die Möglichkeit, wieder historische Fahrzeuge einzusetzen – wie z.B. den Akkutriebwagen ETA 150, welcher lange im Westerwald im Einsatz war und dessen letztes Exemplar nicht betriebsfähig im Eisenbahnmuseum Bochum Dahlhausen steht.

 

Wir werden Euch selbstverständlich weiterhin über alle relevanten Entwicklungen auf dem Laufenden halten und bedanken uns bei unseren Mitgliedern für die anhaltende Unterstützung und Engagement.

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