Zwar ist die Strecke Grenzau – Siershahn inzwischen für den Güterverkehr freigegeben – was aber noch fehlt ist eine Personenzuggenehmigung! Erst damit ist es uns möglich, endlich auch wieder regelmäßige Fahrten anzubieten. Und auch wenn es nur ein Teilstück ist, so sind dafür doch vielfältige Rahmenbedingungen zu erfüllen.
Zwischenzeitlich haben wir fast alle Auflagen und Bedingungen erfüllt – das letzte „Puzzlesteinchen“ ist die Reparatur der Einfahrtsweiche in Grenzau (von Siershahn kommend). Hier müssen die Schwellen getauscht werden. Das hört sich auf den ersten Blick einfach an – ist aber beliebig kompliziert. Zum Einen gibt es kaum noch Holzschwellen – zum Anderen handelt es sich hier nicht um eine Standardweiche. Die Längen müssen also angepasst werden.
Wir mussten also nicht nur einen genauen Plan erstellen, sondern uns auch auf die Suche nach passenden Schwellen begeben. Dank kontinuierlichen Suchens unseres Vorsitzenden, Adi, wurden wir dann auch bei einigen Baustellen der DB Netz AG fündig. Eine Neufertigung von Holzschwellen ist heute nicht mehr möglich – und von den Preisen einer ganz neuen Weiche wollen wir jetzt lieber nicht reden.
Bis auf drei (…), sind die passenden Schwellen nun endlich in unserem Lager in Sayn angekommen. (Falls von Euch noch jemand Weichenschwellen besitzt, oder noch eine Idee, wo man diese her bekommt – schickt uns gerne eine Mail gemäß Impressum).
Die Platten sitzen teilweise – wie sollte es anders sein – nicht an den richtigen Stellen und müssen nicht nur abgeschraubt, sondern auch mit speziellen Holznägeln verfüllt werden. Solche „Holzpflöcke“ gibt es nur noch von wenigen Herstellern. Aber unser Adi ist ja findig und findet dann doch nach langem Suchen einen Lieferanten.
Die Platten müssen später vollständig abmontiert werden, damit die Schwellen vom einem Kran später einfach unter die Weiche geschoben werden können. Dazu werden später die Schwellen nach Grenzau gefahren und genau nach Plan neben dem Gleisbett abgelegt, sodass der Kranfahrer nur noch den Schotter unter der Weiche entfernen muss und dann direkt die richtige Schwelle einschieben kann.
Bis dahin müssen wir aber erst alle Schwellen auch richtig sortieren. Zu diesem Zweck wird jede Schwelle nach Anlieferung ausgemessen und dann mit unserem SkL-Kran aufgeladen.
(für die Spezialisten: Man beachte das adaptierte Stahlseil, mit dem wir die Schwellen anheben. Übrigens auch ein Grund, warum man die Platten erst nachher wechseln sollte, da diese als Halterung für die Tragseile dienen).
Am Schluss wurden die Schwellen dann in der richtigen Reihenfolge aufgestapelt. Noch fehlen drei Schwellen – und dann sind wir leider auch abhängig von den Einsatzzeiten des Schienenbaggers. Glücklicherweise gibt es seit kurzem ein Unternehmen aus der näheren Umgebung – allerdings sind natürlich die dortigen Schienenbagger in der Regel alle ausgebucht – ich denke, ich brauche nicht an die vielen Bahnbaustellen zu erinnern…
Wir hoffen die drei Schwellen bald geliefert zu bekommen – dann werden wir den ganzen Set nach Grenzau fahren, sodass der Bagger diesen einbauen kann. Damit haben wir hoffentlich dann das letzte Puzzlestück – vor der finalen „behördlichen Genehmigung“ eingesetzt.
Wer sich vielleicht wundert, wie das andere Touristikbahnen machen: Für einige, wenige Fahrten, die alle angemeldet werden müssen, ist eine Personenfahrgenehmigung nicht zwingend erforderlich – allerdings wären wir dann nicht flexibel (von den Extra-Kosten für die Sondergenehmigung einer Personenzugfahrt ganz zu schweigen….).
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