Positive Signale vom Bundesverkehrsministerium

Die Wiederinbetriebnahme der Brexbachtalbahn macht wichtige Fortschritte. In einem aktuellen Schreiben vom 21. Oktober 2025 bestätigt das Bundesministerium für Verkehr die Bedeutung unseres Projekts und zeigt konkrete Perspektiven für die Anbindung an die Rechte Rheinstrecke (DB-Strecke 2324) in Engers auf[1].

Andreas Gehlhaar, Leiter der Abteilung Eisenbahnen im Bundesverkehrsministerium, würdigt in seinem Antwortschreiben ausdrücklich die intensiven Bemühungen unseres Vereins und hebt hervor, dass die Wiederaufnahme des Schienengüterverkehrs auf dem Teilabschnitt Grenzau–Siershahn ein Beleg für unsere erfolgreiche Arbeit ist[1].

Die entscheidende Weiche: Zeitfenster nutzen!

Für die vollständige Wiederinbetriebnahme der Brexbachtalbahn ist der Wiedereinbau der Anschlussweiche in Engers von zentraler Bedeutung. Diese Weiche stellt die Verbindung zur Rechten Rheinstrecke her und ist damit das Nadelöhr für den durchgängigen Bahnverkehr zwischen Engers und Siershahn.

Die gute Nachricht: Im zweiten Halbjahr 2026 erfolgt die Korridorsanierung der Rechten Rheinstrecke. Dies bietet eine einmalige Gelegenheit für den zeit- und kostensparenden Wiedereinbau der Anschlussweiche einschließlich der erforderlichen Leit- und Sicherungstechnik. Das neue Elektronische Stellwerk in Engers soll am 14. Dezember 2026 in Betrieb gehen[1].

Einmündung der Brexbachtalbahn in die Rheinstrecke bei Engers 2020 mit ehemaligem Einfahrtssignal Bhf Engers

Blick vom Ende der Brexbachtalbahn auf die rechte Rheinstrecke

Einmündung der Brexbachtalbahn in rechte Rheinstrecke

Situation vor Ort – die Weiche könnte noch weit vor dem im Hintergrund zu sehenden Ende der Lärmschutzwand Engers eingebaut werden.

Kritisches Zeitfenster

Das Bundesverkehrsministerium macht deutlich: Da die Baubetriebsplanung für die Korridorsanierung noch nicht abgeschlossen ist, sollte eine Integration der Maßnahme in den Bauablauf durch die DB InfraGO AG noch realisierbar sein[1].

Entscheidend ist jedoch: Nach Abschluss einer Korridorsanierung garantiert die DB InfraGO AG grundsätzlich eine Baufreiheit für mindestens 5 Jahre. Da die Anschlussweiche im Bereich des durchgehenden Hauptgleises der Rechten Rheinstrecke eingebaut werden muss, würden sich mittelfristig voraussichtlich keine weiteren Sperrpausen für die Umsetzung ergeben[1].

Das bedeutet konkret: Wenn wir dieses Zeitfenster nicht nutzen, wird ein Einbau der Weiche für Jahre praktisch unmöglich sein. Die Generalsanierung ist unsere Chance – danach wird die Strecke für mindestens fünf Jahre für solche Eingriffe gesperrt sein.

Einfahrtssignal Engers - Richtung Sayn

Blick vom Einfahrtssignal Engers aus Richtung Brexbachtalbahn (2025)

Rechtliche Grundlage geschaffen

Der rechtskräftige Bescheid des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA) vom 13. März 2025 verpflichtet die DB InfraGO AG zum Wiedereinbau der Anschlussweiche und zum Abschluss eines Infrastrukturanschlussvertrages mit der Eifelbahn Verkehrsgesellschaft (EVG) mbH, sobald die rechtlichen und tatsächlichen Voraussetzungen für die Befahrbarkeit der Strecke zwischen Engers und Siershahn erfüllt sind[1].

Lösungskonzept für die Brauereistraße

Ein wichtiger Baustein für die Erfüllung der Voraussetzungen ist die Querung der Brauereistraße. Nach Informationen des Ministeriums gibt es ein Lösungskonzept für eine temporäre höhengleiche Querung mittels eines Bahnübergangs für die zunächst geplante Wiederaufnahme des Schienengüterverkehrs mit begrenzten Zugzahlen. Dieses Konzept soll weiter ausgearbeitet und auf Realisierbarkeit geprüft werden[1].

Gespräche im Dezember angestrebt

Das Bundesverkehrsministerium signalisiert Gesprächsbereitschaft: Es wäre denkbar, dass kurzfristig ein Abstimmungsgespräch unter den Beteiligten geführt werden könnte, an dem auch ein Vertreter der Fachabteilung Eisenbahnen des Ministeriums teilnehmen könnte[1].

Unser Ziel ist es, diese Gespräche noch im Dezember 2025 zu führen. Nur durch frühzeitige Abstimmung mit der DB InfraGO AG können wir sicherstellen, dass der Weicheneinbau in die Planung der Korridorsanierung integriert wird.

Warum diese Anbindung so wichtig ist

Die Anbindung an die Rechte Rheinstrecke ist nicht nur technisch notwendig – sie ist der Schlüssel zur wirtschaftlichen Zukunftsfähigkeit der Brexbachtalbahn:

  • Direkter Anschluss an das überregionale Schienennetz
  • Zugang zu den Wirtschaftsräumen entlang des Rheins
  • Attraktivität für Güterverkehr und potenzielle Personenverkehre
  • Stärkung des ländlichen Raums durch moderne Schieneninfrastruktur
  • Erfüllung der Ziele der Bundesregierung zur Stärkung des Schienenverkehrs

Ohne diese Anbindung bliebe die Brexbachtalbahn eine Stichstrecke mit erheblich eingeschränktem Nutzungspotenzial.

Fazit: Jetzt handeln!

Die positive Stellungnahme des Bundesverkehrsministeriums und das sich öffnende Zeitfenster durch die Korridorsanierung 2026 bieten uns eine historische Chance. Wir müssen jetzt die Weichen stellen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Zeitplan ist eng: Die Gespräche mit der DB InfraGO AG müssen noch vor Abschluss der Baubetriebsplanung für die Korridorsanierung erfolgen. Nach der Generalsanierung wird ein Einbau für Jahre nicht mehr möglich sein.

Wir werden alles daransetzen, die angestrebten Gespräche im Dezember zu realisieren und diesen wichtigen Meilenstein für die Brexbachtalbahn zu erreichen. Ihre Unterstützung und Ihr Engagement bleiben dabei unverzichtbar!

Referenzen

[1] Bundesministerium für Verkehr. (2025, 21. Oktober). Schreiben zur Wiederinbetriebnahme der DB-Strecke 3032 Engers – Grenzau – Siershahn [Aktenzeichen: E20 402010101#00017#0001]. Berlin: Andreas Gehlhaar, Leiter Abteilung Eisenbahnen.

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